Delhi und Agra

Diesen Winter haben wir uns über unser nächstes Reiseprojekt gewagt.
Es stand eigentlich bei beiden schon lange aus:

Indien

Die (perfekte) Planung war Bettina anvertraut und unsere erste Station führte uns von Wien über Dubai nach….

Delhi

Dort angekommen ging’s gleich los mit der Stadtbesichtigung. Der Plan führte uns zum

Qutb-Komplex

ein, eigentlich trauriges historisches Zeugnis dafür, wie missionarische Glaubenseiferer mit menschlichem Kulturgut umgehen. Die muselmanischen Fremdherrscher haben einfach mehrere Hindu und Jain – Tempel zerstört und dessen Materialien für ihre Machtdemonstrationsbauten missbraucht.
Daraus wurde ein, eigentlich ziemlich hässlicher, 72m hoher Turm (angeblich ein Meisterwerk der indo-islamischen Architektur), der Qutb-Minar, mit umliegender Moschee, auf dem Koranverse eingraviert sind. Mich erinnert er eher an einen Industrieschornstein, von dem in vergangenen Zeiten irgendein Fanatiker seine Wüstengotthuldigungen heruntergeplärrt hat …

Qutb Minar

Für diesen hässlichen Schornstein mussten zahlreiche schöne Tempel d’ran glauben, was man in den umliegenden Ruinen noch erahnen kann. Besonders ungustig ist das Herausmeisseln der Gesichter aus den hinduistischen Götterdarstellungen, durch die bilderfeindlichen Islamisten.

Das die persische Architektur schon was kann zeigt dann allerdings das

Humayun Mausoleum

,welches 1562/64 von dessen Witwe Haji Begum erbaut wurde.

Humayun Mausoleum

Wie sich Humayun, der angeblich ein seltsamer Charakter war das verdient hat, bleibt schleierhaft.Auch wie es kommt, dass er einen Sohn hinterließ (Jalaluddin Muhammad Akbar)welcher seinerseits ein überaus fähiger Herrscher war, der sich durch hohe religiöse Toleranz und extrem geschickte Verwaltungspolitik, sowie als großer Bauherr auszeichnete, bleibt wohl ein Rätsel der Geschichte.

Als Exkurs in die jüngere Geschichte Indiens führt uns unser nächster Weg zum

Raj-Ghat

,dem Denkmal Mahatma Gandhis.

Raj-Ghat


Agra


Danach geht es weiter im Anschluß an die Mogul – Geschichte Indiens. Dies führt uns zum wohl beeindruckendsten und unglaublichsten Bauwerk der Welt.
Gebaut wurde es 1631 von Shihabuddin Mohammed Shah Jahan, einem Enkel Akbars und drittem Sohn von Jahangir
Es ist ein Bauwerk der Liebe, dass der Großmogul Shah Jahan zum Gedenken an seine im Jahre 1631 verstorbene große Liebe Mumtaz Mahal (Arjumand Bano Begum) erbauen ließ.

Der Leser weiß bereits, welches Bauwerk gemeint ist. Das ….

Taj Mahal

Taj Mahal1

Taj Mahal2

Taj Mahal
Wer nicht dort war, kann nicht nachvollziehen, mit welcher emotionalen Wucht einem dieses Gebäude in die Seele trifft. Es ist einfach wahr, wie Bill Clinton gemeint haben soll: “Es gibt 2 Kategorien von Menschen – Die die das Taj Mahal gesehen haben, und die, die es nicht gesehen haben …”

Taj Mahal3

Ein exquisiter Schlafplatz 🙂

… Blick auf den Yamuna


Rotes Fort

Jahans Großvater Akbar ließ die Hauptstadt von Delhi nach Agra verlegen und begann an einer befestigten Palastanlage zu bauen, die unter seinen Nachfolgern, vor allem unter Shah Jahan, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erweitert wurde. Der Bau wurde unterbrochen, da Akbar 1572 in Fatehpur Sikri eine neue Hauptstadt gründete, die er jedoch zu Gunsten von Lahore aufgab.
Bekannt ist dieses Bauwerk in Agra unter dem Namen….

Rotes Fort

Rotes Fort2

Rotes Fort3

1648 wurde die Hauptstadt nach Delhi zurück verlegt, womit auch das Rote Fort an Bedeutung verlor. Nach seiner Machtergreifung 1658 stellte Aurangzeb seinen Vater Shah Jahan im Roten Fort von Agra unter Hausarrest, wo dieser im Jahre 1666 auch starb…

Natürlich besuchten wir auch

Fatehpur Sikri

Akbar heiratete als erster Mogul-Herrscher eine Hindu und schaffte Sondersteuern für Nicht-Muslime ab. Er sicherte durch Heiraten die Solidarität lokaler Fürsten und nutzte die Macht dazu ein effizientes Steuersystem einzuführen, das es ihm schließlich ermöglichte, Fatehpur Sikri bauen zu lassen. Es gibt in diesem Palast auch einen integrierten Hindu – Tempel, ein steinernes Zeichen religiöser Toleranz.

Trotz seiner zahlreichen Frauen hatte er lange Zeit keine Erben, so dass er schwer beeindruckt war, als ihm der in Sikri lebende Scheich Selim drei Söhne prophezeite und die Prophezeiung (unter der Aufsicht des Scheichs, nicht im Harem) auch eintraf. Ihm zu Ehren wurde Fatehpur Sikri erbaut….

 


Indien 2013/4 Teil2 (Ranthambore, Jaipur)