Jugend Pubertät Adoleszenz

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„Chaos“

Pubertät Jugend Adoleszenz
„Null Bock“ ist der zentrale, geflügelte Satz, der diese Entwicklungsphase begleitet.
Eine wichtige Phase unserer Entwicklung zum Erwachsenen. Wie „leicht“ oder „schwer“ wir diese bewältigen, hängt vor allem von den Grundlagen ab, auf denen die Person weiter aufbauen kann.
(Siehe dazu den Artikel zur frühkindlichen Entwicklung auf diesen Seiten.) Es sind nämlich, nach neuesten Erkenntnissen, nicht ausschließlich oder in erster Linie die Sexualhormone, die diese, den Erwachsenen seltsam erscheinenden, Persönlichkeitsveränderungen bedingen.
Es findet in dieser Zeit eine drastische Veränderung der Gehirnstruktur statt. Das ist der Wissenschaft bisher entgangen, weil sich diese Veränderung nicht in der Größe oder Masse des Denkorganes ausdrückt. Es ist vielmehr der drastische Umbau der Struktur. Diesem Umbau fällt zuerst die Dopamin – Produktion zum Opfer. Dies erklärt die sehr auffällige Unlust, mit welcher die Jugendlichen in dieser Phase zu kämpfen haben.
Diese Unlust und Langeweile bringt die sich entwickelnden „Noch – Kinder“ dazu, das häusliche „Nest“ zu meiden, und ihre eigenen Wege zu suchen, auf der Jagd nach dem verlorenen Glück. Das führt unweigerlich zur Konfrontation mit der „Welt“, in der sie sich jetzt bewähren müssen, mit all dem Erfolg und dem Scheitern, das dann den Erfahrungsschatz des Erwachsenen ausmacht.
Mit der oben erwähnten (unverbogenen) „Grundlage“ ein Experiment, das zumeist gut gelingt.

Die Pubertät gut überstehen – auch eine Frage der Grundlage

Ist diese Grundlage allerdings bereits „verbogen“, (Siehe dazu den Artikel zur frühkindlichen Entwicklung auf diesen Seiten.) zeigen sich hier die Symptome in deutlicher Form und führen manchmal zu bedenklichen oder sogar gefährlichen Entwicklungen. (Drogen !) Gepaart mit dem schwindenden Einfluss der Eltern auf ihre Sprösslinge, ist das eine äußerst schwierige Situation für alle Beteiligten. Andererseits bietet sich hier die Chance, eben durch die Destabilisierung der eingefahrenen Strukturen, korrektive Erfahrungen zu machen, schief gelaufene Beziehungsstile zu „begradigen“. Wobei sich natürlich die Frage stellt, warum jetzt plötzlich Eltern anders, „besser“ agieren sollten, als sie es bisher getan haben… (Weil sie selbst sich entwickelt haben, sich selbst in Therapie begeben haben, um ihre Probleme aufzuarbeiten und nicht über ihre Kinder zu agieren ? …) (Siehe dazu den Artikel zur Erwachsenenentwicklung auf diesen Seiten.). Die Hirnforschung hat herausgefunden, dass in diesem Zeitraum, alte Strukturen, Verbindungen die sich als „unnötig“ erwiesen haben, abgebaut werden. Was „übrig bleibt“ wird aber extrem optimiert, vor allem im Hinblick auf kognitive Leistungen. Es wird also restrukturiert und das ist eine große Chance, im Sinne des Gelingens der künftigen Entwicklung „ein Wörtchen mitzureden“. Das Ziel ist, bisherigen Fehlentwicklungen durch korrektive Erfahrungen, mittels Intensivierung tiefer Beziehungsbotschaften, entgegen zu wirken. Aber auch im restlichen Körper spielt sich eine Menge ab. Nicht nur das Gehirn verändert seine Proportionen. In derselben Verwobenheit wie bisher, entwickelt sich die Gesamtperson und z.b. die motorischen Zentren müssen sich mit völlig veränderten Hebeln „herumschlagen“. „Alles dreht sich, alles bewegt sich“.

Die sozialen Fähigkeiten ziehen nach

Die kognitiven Fähigkeiten nehmen rasant zu und abstrakte Themen wie Philosophie und Politik geraten in den Fokus des Denkens. Was aber für die „Gesellschaft“ der schwierigste Teil des Umgangs mit ihren jungen Mitgliedern ist, ist der Umstand, dass das Sozialverhalten erst relativ zum Schluss dieser Entwicklung „mitzieht“. Die in der vorangegangenen Phase gemachten Erfahrungen können erst dann zu einer persönlichen Ausformung von Moral und Verantwortungsbewusstsein im erwachsenen Sinne „konfiguriert“ werden. (In der Neurobiologie erkennt man das am Ausreifen des OFC = Orbifrontaler Cortex ).

Somit kann man zusammenfassend sagen:

Diese Lebensphase ist eine weitere heikle Phase der Entwicklung und je bröckeliger, unsicherer das Fundament der bisherigen Persönlichkeitsentwicklung war, desto schwieriger ist es, sie zu bewältigen.
Bisher hatten alle „Schuld“ daran: die Hormone
Mittlerweile weiß man, dass dies eine heftige Phase der Gehirnentwicklung ist, die die Entwicklung zum selbständigen Erwachsenen erst möglich macht. In dieser Zeit wird das Gehirn praktisch völlig umgebaut, es entsteht zu Beginn eine rasante
Zunahme von Synapsen und die Netzwerkverbindungen werden ab, auf und umgebaut. Die, die nicht gebraucht werden, werden erst gegen Ende der Phase abgebaut. Am Ende der Entwicklung sollte ein verantwortungsbewusster, „sozial intelligenter“ Erwachsener stehen. Hier spielt sich also weit mehr ab, als ein bloßes „Aufwallen“ von Sexualhormonen….


Zur Hilfestellung für Eltern und Jugendliche gibt es in den verschiedendsten Bereichen Angebote. Sind die Persönlichkeits – Grundlagen nicht optimal vorbereitet worden, oder sind die Eltern selbst in ihrer Beziehungsfähigkeit eingeschränkt, bedarf es der Arbeit mit dem eigenen „inneren Kind“. Dabei werden verschüttete emotionale Möglichkeiten wieder freigelegt. Meiner Erfahrung nach geht dies am besten unter Berücksichtigung der funktionalen Identität und eine ganzheitlichen Arbeit, die den Körper mit einschließt.

Die Methoden damit zu arbeiten sind Legion, und ich kann hier nur einen Ausschnitt aufzählen:

* Körperarbeit im Allgemeinen,


* Biodynamik„Biodynamik: Eine von Gerda Boyesen entwickelte Methode der körperorientierten Psychotherapie (EABP).“ ,

* BioenergetikDie Bioenergetische Analyse beruht auf einzelnen Bestandteilen der Psychoanalyse, der Charakteranalyse von Wilhelm Reich (1933) sowie auf Lowens eigenen Beobachtungen und Weiterentwicklungen.,

* Biosynthese… ist eine Form der Körperpsychotherapie, deren Schwerpunkt auf der Behandlung von frühen Störungen liegt. Sie wurde in den 1980er-Jahren von David Boadella entwickelt und basiert auf der Vegetotherapie von Wilhelm Reich.,

* Core EnergetikAus den Konzepten der Pfadarbeit und der Bioenergetik entwickelte John Pierrakos die Core-Energetik, die den bioenergetischen Ansatz um eine spirituelle Dimension ergänzt.,

* EmbodimentEmbodiment (deutsch: Verkörperung, Inkarnation oder Verleiblichung) ist eine These aus der neueren Kognitionswissenschaft, nach der Bewusstsein einen Körper benötigt, also eine physikalische Interaktion voraussetzt.,

* Emotionalen Reintegration„Emotionale Reintegration: Eine von Dr. Peter Bolen entwickelte Methode der körperorientierten Psychotherapie (EABP).“,

* Gestalttherapie„Frederick Salomon Perls und Laura Perls sowie Paul Goodman gründeten in den 1940/50iger Jahren eine eigene Psychotherapierichtung, die als Gestalttherapie bekannt wurde. Sie wurzelt vor allem in der Psychoanalyse, Gestaltpsychologie und Philosophie. Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsweisen der begründenden Therapeuten und des damals kaum festgeschriebenen Methodischen Vorgehens, entwickelten sich innerhalb der Gestalttherapie mannigfache Formen und Strömungen.“,

* Hakomi„Hakomi ist eine körper- und erfahrungsorientierte Psychotherapiemethode. Sie wurde in den 1970er Jahren von Ron Kurtz (1934–2011) entwickelt, der dabei von Wilhelm Reich und Alexander Lowen entwickelte Körperpsychotherapiemethoden in eine eigene Methode integrierte.“

* Integrative KörperpsychotherapieDie Integrative Body Psychotherapy IBP (Integrative Körperpsychotherapie) entstand ab den späten 1960er-Jahren in Kalifornien, begründet von Jack Lee Rosenberg (* 1932)“,

* Organismische Psychotherapie„Therapieform der Neo-Reichschen Richtung, von M. Brown („Die heilende Berührung“) propagiert.,

* Primärtherapie„ist die deutschsprachige Bezeichnung für eine von dem US-amerikanischen Psychologen Arthur Janov entwickelte psychotherapeutische Behandlungsmethode“,

* Psychodrama„ist eine Methode der Psychotherapie, Beratung und Sozialforschung, entwickelt vom österreichischen Arzt Jacob Levy Moreno (1890–1974) in Wien und New York.“,

* Skan,

* Unitive Körperpsychotherapie

* Vegetotherapie„Die Vegetotherapie findet ihr Fundament in Wilhelm Reichs experimentellen Untersuchungen zur Physiologie.“,
etc …